Trekking und Höhenbergsteigen

P057.

Blutdruckregulation bei mäßiger körper­ licher Belastung in mittlerer Höhenlage

Auer J., Prenninger M., Bereut R., Laßnig E., Weber T., Ng C. K., Kritzinger K., Veits M., Eber B. (II. Interne Abteilung mit Kardiologie des a.ö. Krankenhauses Wels)

Grundlagen:
Körperliches Training stellt eine effektive nicht-pharmakologische Therapiemaßnahme zur Behandlung der arteriellen Hypertonie dar. Die Datenlage zur Blut­ druckregulation unter Ruhebedingungen und unter körperli­ cher Belastung in der Höhe ist nicht konklusiv. Ziel unserer Untersuchung war die Evaluierung der Blutdruckregulation bei einem unselektionierten Kollektiv von Bergsportlern.

Methodik:
118 unselektionierte Bergsportler, die an einer Alpinveranstaltung mit Aufstieg in mittlerer Höhe (Zielpunkt 1285 m Seehöhe; 600 Höhenmeter, Belastungsdauer 2,5 Stunden im Mittel) teilgenommen haben, wurden hinsichtlich ihr Blutdruck- und Frequenzregulation untersucht. Die Blutdruckmessung wurde mittels Selbstmessung mit Handge­ lenksgeräten (Fa. Nais) durchgeführt. Es wurden zusätzlich demographische und anamnestische Parameter wie bekannte arterielle Hypertonie, Hypercholesterinämie, durchgemachter Myokardinfarkt oder zerebraler Insult und Diabetes mellitus erhoben.

Ergebnisse:
Die Daten von 118 Personen (78 Männer, 40 Frauen; mittleres Alter 53 [26-75] Jahre) wurden analysiert. 34 dieser Personen waren bekannte Hypertoniker (7 medika­ mentös behandelt), 50 hatten eine bekannte Hypercholeste­ rinämie, 15 waren Diabetiker, 16 hatten einen Myokardinfarkt und 14 einen Schlaganfall durchgemacht und 27 waren Raucher. Vor Beginn der sportlichen Aktivität betrug der systoli- sche Blutdruck 144 ± 22,5 mmHg, der diastolische Blutdruck 90 ± 14 mmHg und die Pulsfrequenz 74+19 pro Minute. 55 Personen hatten einen Ruheblutdruck vor Belastung von >140/90. Die Blutdruck- und Frequenzwerte nach einem Drit­ tel, nach zwei Drittel und unmittelbar nach Ende der Bela­stung betrugen 145 ± 21/88 ± 17 mmHg (108 ± 21/min), 138 ± 20/86 ± 15 mmHg (112 ± 20/min) und 132 ± 19/86 ± 16 mmHg (102 ± 17/min). Die Absenkung des systolischen (p<0,001) und diastolischen (p = 0,003) Blut­ drucks mit zunehmender Belastungsdauer wies statistische Signifikanz auf. Bei den Personen mit bekannter arterieller Hypertonie lag der systolische (155 ± 21 mmHg; p<0,001) und der diastolische (95 ± 14 mmHg; p = 0,03) Ruheblut­ druck signifikant über dem des normotensiven Vergleichskol­ lektivs. Demgegenüber war zu jedem Zeitpunkt während und unmittelbar nach der Belastung kein Unterschied in der Höhe des systolischen oder diastolische Blutdrucks zwischen Hypertonikern und Normotonikern mehr nach zuweisen.

Schlußfolgerungen:
Moderate körperliche Belastung in mittlerer Höhe führt zu einer Absenkung sowohl der systoli­ schen als auch der diastolischen Blutdruckwerte. Überra­ schenderweise war der blutdrucksenkende Effekt bei Hypertonikern stärker ausgeprägt als bei normotensiven Personen.
 
 
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